IPSOS-MEINUNGSUMFRAGE: 91 % DER BEVÖLKERUNG DER PROVINZ LÜTTICH WOLLEN DIE TESTS AUF HUNDEN UND KATZEN ABGESCHAFFT SEHEN
Mit einer „Pattition“ vereint GAIA in ihrer Sommertournee Menschen und Haustiere im Kampf gegen Tierversuche in Laboratorien
Eupen, den 11. August 2016 – Am letzten Tag ihrer jährlichen Sommertournee, die diesmal ganz im Zeichen der Tierversuche an Hunden und Katzen steht, hat GAIA an diesem Donnerstag seine Zelte auf dem Marktplatz in Eupen aufgeschlagen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freiwillige des Tierschutzvereins informierten die hiesige Bevölkerung und baten um ihre Unterstützung in ihrem Kampf gegen den Einsatz von Haustieren, da immer noch schmerzhafte und vermeidbare Tierversuche in belgischen Laboratorien durchgeführt werden. Das Ergebnis einer aktuellen und auf Anfrage von GAIA organisierten Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Ipsos spricht Bände: rund 93% der Wallonen und 91% der Bevölkerung der Provinz Lüttich unterstützen das Ziel von GAIA, sich für das Verbot von Tierversuchen auf Hunden und Katzen einzusetzen. „GAIA fordert deshalb den für das Tierwohlsein zuständigen Minister auf, die Experimente an Tieren endlich zu verbieten bzw. abzuschaffen und durch konkrete wirksame Maßnahmen zu ersetzen, damit die Zahl der Tierversuche in belgischen Laboratorien progressiv auf null reduziert werden kann“ so GAIA-Sprecher Elodie d’Halluweyn. „Ziel unserer Kampagne ist die Abschaffung der Tests auf Hunde und Katzen - ganz besonders empfindliche, verletzliche und wehrlose Tiere, die einen wichtigen Platz im Leben vieler Belgier einnehmen.“
Einzelheiten pro Region und Provinz der aktuellen Umfrage, die das Institut IPSOS im Auftrage von GAIA erstellt haben ergeben, dass
- 91% der Bewohner der Provinz Lüttich und rund 93% der Wallonen damit einverstanden sind, Versuche auf Hunde und Katzen zu verbieten
- das Bewusstsein für diese Problematik in der Provinz Lüttich weitaus ausgeprägter ist als im Rest der Wallonie (44,5 % gegen 39 %)
- 77 % aller Belgier, in allen Regionen, der Ansicht sind, wonach Tiere aus Laboratorien zur Adoption angeboten werden sollen
- mehr als 4 von 10 Lütticher einverstanden wären, ein Versuchstier zu adoptieren, wohlwissend, dass diese einer besonderen Pflege bedürfen
- letztendlich die Frage, ob sie einverstanden wären, ihren unheilbar erkrankten Hund oder Katze (z.B. Katzen-Aids) an einem Forschungsprojekt teilnehmen zu lassen, in der Hoffnung damit dem eigenen oder anderen Tieren helfen zu können, 62 % der Lütticher und 56% der Wallonen diese mit Ja beantworten.
GAIA-Sommertournee
Ausgerüstet mit Unterschriftslisten und Tablets haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freiwillige von GAIA bei bester Laune Passanten auf zwei Füßen oder auf vier Pfoten angesprochen und versucht, möglichst viele zum Unterzeichnen der „Pattition“ zu bewegen. Diese „Pattition“ erlaubte erstmals nicht nur das Einsammeln von Unterschriften von Tierhaltern sondern auch die unserer besten Freunde auf vier Pfoten. Klar, dass Hunde am GAIA-Stand besonders willkommen waren. Auf sie wartete eine kleine Überraschung!
Zu den bisherigen Unterzeichneten zählen bereits der französische Journalist und in Sachen Tierschutz engagierte Schriftsteller Aymeric Caron sowie der Wallonische Minister für Tierwohlsein Carlo Di Antonio.
Einige Zahlen
Laut offizieller Statistik wurden in 2014 allein in Belgien 1578 Hunde und 120 Katzen für wissenschaftliche Experimente verwendet. Pro Region waren dies 31 Hunde und 30 Katzen in der Wallonie, 8 Hunde in der Region Brüssel-Hauptstadt sowie 1539 Hunde und 90 Katzen in Flandern.
Hinter den Kulissen
Elodie d’Halluweyn prangert den Mangel an Transparenz und die Unzuverlässigkeit der von den Forschern veröffentlichten Informationen an: „Zum jetzigen Zeitpunkt muss man leider feststellen, dass die Laboratorien sich hüten, genaue Angaben über die Art der an Hunden, an Katzen und an anderen Tieren durchgeführten Experimenten zu machen. Zudem werden in der Regel keinerlei oder kaum Auskünfte über die Herkunft der Tiere sowie die Art und das Ziel der Versuche gegeben. „Die Forscher ziehen es vor, diese Tests so unbehelligt wie möglich durchzuführen und beklagen sich nicht zuletzt über Einschränkungen, die ihnen schon durch die aktuelle Gesetzgebung auferlegt werden“, so seine Feststellung. „Und dies obschon die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Labortiere größtenteils bereits maßgeschneidert für diejenigen sind, die die Tierversuche durchführen.“ (siehe beiliegender Bericht über die Verwendung von Hunden und Katzen für Tierversuche in Belgien).
Tägliches Tierleid
Bei diesen Tests werden an Katzen und Hunden verschiedene Dinge ausprobiert: Spritzen, Entnahme von Gewebe, Einsetzen von Katheter, Setzen von Elektroschocks, Verabreichung von Medikamenten. Es wird operiert und es kommt zu inneren Verletzungen, die alles andere als harmlos sind. „In Anbetracht des Mangels an verlässlichen Informationen seitens der Forscher und des Tierleids durch die selbstverständlich unfreiwillig durchgeführten Tierversuche ist GAIA der Ansicht, dass die Experimente an Hunden und Katzen aufgegeben bzw. verboten werden sollen“ unterstreicht Elodie d’Halluweyn.
GAIA erinnert daran, dass der Verband sich der Forschung an gesunden Hunden und Katzen widersetzt, die durch Verstümmelung oder durch Vergiftung in Verfolg von Toxizitätsversuchen hervorgerufen werden. Hingegen haben die Tierschützer grundsätzlich keine Einwände, wenn in gewissen Fällen bereits erkrankte Katzen und Hunde zu Forschungszwecken eingesetzt werden.