Pascal Arimont und GAIA gemeinsam im Einsatz für mehr Tierschutz in der Europäischen Union
Im Europaparlament in Brüssel kam es vergangene Woche zu einem ersten Treffen zwischen Vertretern der Tierschutzorganisation GAIA und dem ostbelgischen EU-Abgeordneten Pascal Arimont. Es war eine äußerst angenehme und offene Unterredung. GAIA-Präsident Michel Vandenbosch bat Pascal Arimont besonders um dessen Unterstützung für ein Europaweites Verbot der Tierversuche für Haushaltsprodukte, entsprechend dem Modell des bereits gültigen EU-Verbots für Kosmetika, das bereits seit 2013 in Kraft ist. Dafür hat GAIA mehr als zwanzig Jahre gekämpft. In 2017 soll die heutige Direktive aus dem Jahre 2010 zum Schutz der Versuchstiere überarbeitet werden.
Tierquälerei für Haushaltsprodukte
Die Gelegenheit um dem unsäglichen Leiden der Versuchstiere endlich ein Ende zu setzen, welche für das soundsovielte Haushaltsprodukt, das verspricht, die Fenster und Rahmen noch sauberer zu putzen, gequält und vergiftet werden. GAIA besprach mit Pascal Arimont gleichfalls das Problem der gesetzlichen Definition von Stopfleber. Belgiens größte Tierschutzorganisation organisiert seit Jahren Kampagnen gegen die Zwangsernährung von Enten und Gänsen. Diese besonders abscheuliche Methode zur Herstellung des „foie gras“ bzw. von verfetteter Leberpastete bewirkt, dass die Leber des Schwimmvogels neun bis zehn Mal größer wird als normal. Wissenschaftler der Europäischen Kommission sind zum Schluss gekommen, dass die heutigen Produktionsmethoden äußerst abträglich für das Wohlbefinden dieser Tiere sind.
Foie gras und Wettbewerbsverfälschung
Gemäß der Europäischen Gesetzgebung muss eine Entenleber 300 Gramm wiegen, damit sie als foie gras gilt (eine normale gesunde Entenleber wiegt 30 Gramm!). Solch ein Gewicht ist nur durch die pneumatische Zwangsernährung dieser Tiere zu erreichen. Entsprechend einer europäischen Empfehlung dürfen nur noch in den Ländern Tiere zwangsernährt werden, in denen foie gras bereits produziert wird (in der EU sind dies Frankreich, Ungarn, Bulgarien und Belgien). Diese Mitgliedsstaaten sollten künftig alternative Herstellungsmethoden ohne Zwangsernährung einsetzen. Da aber die die Definition von foie gras auf die Befürworter der Stopfleber sozusagen maßgeschneidert wurde, ist es für foie gras-Hersteller, die aus Tierschutzgründen auf die Zwangsernährung („gavage“) verzichten, unmöglich, ihr Produkt foie gras zu nennen. „Das ist Wettbewerbsverfälschung“ entrüstete sich Michel Vandenbosch. Pascal Arimont erklärte sich bereit, sich für eine Abänderung der Begriffsbestimmung einzusetzen, damit eine tierfreundlich produzierte verfettete Leberpastete künftig auch ohne Zwangsernährung als foie gras verkauft werden darf.
„Wir sind äußerst zufrieden darüber, dass EU-Abgeordneter Arimont sich die Dossiers zur Verbesserung des Tierschutzes auf Europäischer Ebene zu Herzen nehmen möchte“ so GAIA-Vorsitzender Michel Vandenbosch. „Ganz sicher werden wir in Kontakt bleiben.“